
Herringen ist ein Stadtbezirk von Hamm in Westfalen. Der Stadtbezirk hat eine Einwohnerzahl von 21.279 Menschen.
Das erste Mal wurde Herringen im Jahre 1032 urkundlich erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde aus der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde in einen der wichtigsten Industrieorte im östlichen Ruhrgebiet. Im Jahre 1901 führten Steinkohlefunde zur Gründung der ersten Zeche "Heinrich Robert" durch die Gebrüder de Wendel aus Frankreich. Auch heute noch gibt es Bergbau in Herringen, das Bergwerk Ost ist eine der letzten Steinkohlezechen im Ruhrgebiet. Der Bergbau trug viel zur Herringer Geschichte und Kultur bei. Durch die Gründung stieg die Einwohnerzahl zu Beginn des 20. Jahrhunderts an und die Siedlungsstruktur wurde städtischer. Es folgte die in den Neunzigern stillgelegte Zeche "Schacht Franz", dessen Förderturm im Jahre 2003 gesprengt wurde. Der Turm war ein markantes Zeichen für unseren Stadtbezirk. Heute erinnert ein Förderrad als Denkmal in einer Parkanlage an die ehemalige Zeche.
Im Jahre 1968 wurde Herringen mit dem ebenfalls heutigem Stadtbezirk Pelkum zur Großgemeinde Pelkum-Herringen im Kreis Unna zusammen geschlossen. Mit der Gemeindegebietsreform Nordrhein-Westfalens vom 01. Januar 1975 wurden Pelkum und Herringen wieder getrennt und zur Stadt Hamm eingemeindet, die aufgrund mehrere Eingemeindungen, u.a. auch die Städte Bockum-Hövel, Heessen sowie die Gemeinden Uentrop und Rhynern, sich zur Großstadt entwickelte. Obwohl die kommunale Neuordnung in Hamm im Gegensatz zu anderen Städten (z.B. Essen-Kettwig und Bochum-Wattenscheid) weniger umstritten war, sehen sich viele Herringer auch über 30 Jahre später immer noch eher als Herringer statt als Hammer.
Heute ist Herringen immer noch geprägt vom Bergbau. Seit einigen Jahren zählt unser Stadtbezirk als der mit der jüngsten Einwohnerzahl in der Stadt Hamm. In Zukunft soll einiges für die Attraktivität des Ortes getan werden, u.a. eine Verschönerung des ehemaligen Schacht Franz-Standortes (ggf. Bewerbung zur Landesgartenschau, "Im Westen was neues") sowie eine Erschaffung eines neuen, schöneren Ortskerns.
Sportlich erzielten neben dem SK Germania Herringen auch die Fußballer des heutigen SVF Herringen früher große Erfolge. Der Herringer SV, der sich 2003 mit Fortuna Herringen fusionierte, spielte früher in der höchsten deutschen Amateurklasse.
Wirtschaftlich gesehen passierte in den letzten Jahren ebenfalls einiges in Herringen. Ein großer Teil des Binnenhafengebiets führt am Datteln-Hamm-Kanal durch Herringen, es hat sich als Beispiel die Firma "Trinkgut" mit einer großen Logistikzentrale angesiedelt. Auch Salzgitter Mannesmann Precision und Line Pipe sind mit ihren Werken weiterhin wichtige Arbeitgeber in der Region.
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